Fototipps
So gelingen perfekte Porträtfotos im Freien
Ob uns ein Porträt gefällt oder nicht, hängt von vielen Faktoren ab. Einer der wichtigsten ist das Licht: Je natürlicher es wirkt, desto besser, darin sind sich die meisten einig. Außerdem sollte es der oder dem Porträtierten schmeicheln. Insbesondere im Frühjahr, Sommer und Herbst können wir ganz einfach vor die Tür gehen und das Sonnenlicht nutzen - außerdem die unterschiedlichsten Locations. Wir liefern Ihnen die passenden Tipps, etwa, um im Anschluss Ihre nächste Handyhülle oder ein ganzes Fotobuch zu gestalten.
Smartphone statt Fotoausrüstung
Große Kamera, mehrere Objektive, Blitze, Stativ, Reflektoren: Wer Technik mag, der kann sich auch bei Porträts im Freien richtig austoben. Nötig ist all das aber nicht, wenn man ganz entspannt und einfach aus Spaß und an der Freude mit Freunden oder Familie ein paar schöne Aufnahmen machen möchte. Dennoch sollten Sie ein paar Dinge im Hinterkopf behalten.
So ist die Brennweite entscheidend dafür, wie die Proportionen im Bild eingefangen werden – eine zu kurze Brennweite und wenig Abstand zum Model lässt die Nase scheinbar größer werden. Wer mit seinem Smartphone fotografiert, sollte vorsichtshalber etwas weiter weg vom Model stehen und das Bild später eventuell etwas zuschneiden. Moderne Handykameras haben mehrere Objektive – falls vorhanden, nutzen Sie also die zweite oder dritte Linse („Tele“, „2 x“).
Ähnlich können Smartphones helfen, wenn der Hintergrund unscharf eingefangen werden soll. Einige Modelle erzeugen diesen Effekt durch automatisches Weichzeichnen.
Den perfekten Ort zum Fotografieren finden
Bestimmt haben Sie direkt ein paar Locations im Kopf, wenn Sie an Outdoor-Porträts denken. Natürlich können das „große“ Orte sein, die auch als Ausflugsziele beliebt sind. Nötig ist das meist aber nicht, da bei den meisten Porträts die Umgebung ohnehin nicht in aller Deutlichkeit und Weite abgebildet wird. Zudem werden Sie an solchen Orten viel weniger Ruhe haben als an vermeintlich unscheinbaren Locations.
Wie wäre es mit dem kleinen Waldstück am Ortsrand oder mit einer Blumenwiese? Halten Sie einfach die Augen offen, wenn Sie unterwegs sind. Meistens muss die Kulisse selbst gar nicht besonders fotogen sein – fürs Porträt brauchen Sie oft nur einen kleinen Ausschnitt. Außerdem wird der Hintergrund häufig eher unscharf abgebildet. Sogar das Schilf am nahen Weiher eignet sich bestens als Hintergrund, selbst wenn der Ort an sich eher unscheinbar ist.
Die "goldene Stunde" für das perfekte Foto nutzen
Das Beste, was den Hauttönen und der Lichtstimmung im Bild passieren kann, ist ein Shooting zur "goldenen Stunde". Diese beginnt etwa eine Stunde vor Sonnenuntergang und taucht die Welt in dieses warme Licht, das stark mit dem Sommergefühl assoziiert wird. Um diese Phase gut auszunutzen, sollte das Shooting frühzeitig beginnen – am besten noch eine gute halbe Stunde früher.
Bedenken Sie außerdem, dass je nach Lage der Location die Sonne schon vor dem eigentlichen Sonnenuntergang verschwindet: hinter den Bäumen oder weil ein Berg dazwischen liegt. Profis testen die Lichtsituation vor Ort einen Tag zuvor, um nichts dem Zufall zu überlassen.
Das passende Outfit zur Fotolocation
Viele starke Fotos entstehen spontan. Wenn Sie aber gezielt losfahren, um draußen ein paar schöne Porträts zu machen, denken Sie vorher kurz über die Kleidung Ihrer „Models“ nach. Passt sie zur Location? Wäre ein größerer Farbkontrast schön? Oder genau das Gegenteil? Soll es locker oder durchgestylt wirken? Spielen Sie Ihre kreative Freiheit aus, indem sie solche Entscheidungen bewusst treffen.
Im Zweifel legen Sie einfach eine Auswahl Wechselkleidung in den Fahrradkorb oder ins Auto. Am wichtigsten ist aber, dass das Outfit zum Model passt und es sich darin wohlfühlt.
Ein Foto-Plätzchen im Schatten
Bewölkter Himmel willkommen
Licht gibt es im Sommer genug, manchmal sogar zu viel, zumindest, was die Fotografie angeht. Je nach Sonnenstand können so harte Schatten im Bild entstehen – vor allem im Gesicht ist das problematisch. Das heißt aber nicht, dass Sie nur in den Morgen- und Abendstunden, wenn die Sonne tiefer steht, gut fotografieren können. Vermeiden Sie einfach den prallen Sonnenschein.
Durch ein paar Wolken ergibt sich etwa ganz schnell eine andere Beleuchtung. Das diffuse Licht, das sich durch eine leichte Wolkendecke ergibt, ist geradezu ideal für Porträts. Sehr schöne Porträtsituationen ergeben sich außerdem im (Halb-)Schatten unter Bäumen.
Urbane Location für einen ungewöhnlichen Porträt-Look
Unsere Fototipps aus diesem Artikel funktionieren übrigens nicht nur in der Natur, sondern bei allen anderen Arten von Outdoor-Porträts. Wie wäre es mit einem Shooting vor moderner oder historischer Architektur? Vielleicht nutzen Sie lieber die farbenfrohe Kulisse von Graffitis, einfarbigen Wänden oder ungewöhnlichen Garagentoren. In jedem Fall gilt: Die Location sollte bewusst auf das Model und sein Outfit abgestimmt werden.
Wir wünschen Ihnen kreative Ideen und viel Spaß dabei!